Weniger Stress durch digitales Arbeiten

Die Digitalisierung! Viele beäugen sie nach wie vor kritisch, können sie aber weder verhindern, noch umgehen. Für all jene – und die anderen – kommt eine Studie mit einer guten Nachricht um die Ecke: Digitalisierung sorgt für deutlich weniger Stress im Arbeitsleben.

Die Studie „social health@work“ der Krankenkasse Barmer und der Universität St. Gallen bringt hervor, dass die Leistungsfähigkeit vieler Mitarbeiter durch die Digitalisierung erstens verbessert wird und zweitens für bis zu 14 Prozent weniger Stress sorgt. Um auf dieses Ergebnis zu kommen, haben 8000 Erwerbstätige über dreieinhalb Jahre an der Studie teilgenommen. Es ist nach Angaben der Barmer die erste Langzeiterhebung ihrer Art.

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Alle Parteien profitieren

Werden in einem Unternehmen digitale Arbeitsmethoden eingeführt, steige der Stress aufgrund der Umstellung zunächst einmal um sechs Prozent. Danach falle er aber recht schnell um über 14 Prozent ab. Der Vorstandsvorsitzende der Barmer, Prof. Dr. med. Christoph Straub, sagt: „Die Corona-Pandemie hat in der Arbeitswelt den Digitalisierungsturbo gezündet. Flexibles, digitales Arbeiten ist zwar zunächst eine Herausforderung. Am Ende können aber Unternehmen und Beschäftigte gleichermaßen profitieren.“ Mittlerweile würden knapp 60 Prozent der Beschäftigten mobil arbeiten, darunter 80 Prozent im Homeoffice.

Chancengleichheit ist wichtig

Es gebe allerdings Rahmenbedingungen, an die sich die Mitarbeiter halten müssen, wenn das Stresslevel sinken soll. Laut der Studie heißt das vor allem die bewusste räumliche Trennung von Arbeits- und Privatbereich im Homeoffice. Männer fällt das anscheinend leichter, denn Frauen müssten nach wie vor häufiger den Spagat zwischen Familie und Karriere leisten.

Dann wäre da noch das Thema Inklusion. Je stärker es beim mobilen Arbeiten verfolgt werde, desto gesünder sei der Mitarbeiter. Genauso wichtig ist die Chancengleichheit, so ist es in der Studie zu lesen. Allerdings sehen nicht einmal die Hälfte aller Befragten gleiche Chancen bei Karriere und Bezahlung. Hier müssten die Unternehmen in die Pflicht genommen werden. Außerdem: Wenn flexiblere Arbeit die Beschäftigten gesünder und leistungsfähiger macht, sollten die Unternehmen den digitalen Wandel willkommen heißen.

Stefan Lanz

Autor:
Stefan Lanz
Ich bin IT-Experte für Digitale Transformation, Daten- und IT-Sicherheit. Ich bin IT-Sicherheitsbeauftragter, IT-Sachverständiger, Datenschützer, Coach und Berater für Unternehmen seit 1995. Mehr zu mir finden Sie hier.