Fehlende Ausstattung im Homeoffice macht Probleme

Das Thema Homeoffice scheint mittlerweile alt und doch kämpfen noch immer täglich zahllose Mitarbeiter verschiedenster Unternehmen damit.

Eine Umfrage hat gezeigt, dass bei 45 Prozent der Angestellten die Motivation abnimmt, wenn sie im Homeoffice arbeiten.
Der Grund bei vielen: Die fehlende angemessene Ausstattung.

Epson ist ein Unternehmen im Bereich bildverarbeitender Technologie. Es hat eine Umfrage zum Thema Homeoffice veröffentlicht, die einige Missstände zu Tage bringt. Kritik üben die Mitarbeiter in erster Linie am Umfeld zu Hause, das ihnen ein konzentriertes Arbeiten erschwert. Von einem extra Büro mit ergonomischen Stühlen und Tischen sowie einer bestens funktionierenden Internetverbindung können viele nur träumen. 55 Prozent der Befragten gaben an, zu Beginn der Homeoffice-Zeit nahezu überall in der Wohnung gearbeitet zu haben – sogar im Flur oder auf der Toilette und auf dem Dachboden.

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Die Ablenkung ist groß

Mehr als die Hälfte hat häufig erst gar keinen Schreibtisch genutzt, stattdessen standen Boden, Kisten, das Bügelbrett oder das Bett hoch im Kurs. Immerhin: Mittlerweile haben 73 Prozent ihren Arbeitsplatz professioneller gestaltet. Dennoch fehle noch einiges, um den Bedürfnissen voll gerecht zu werden – das sagt die Hälfte aller Befragten.

Ein Problem ist außerdem die Ablenkung zu Hause. Sehr viele werden regelmäßig bei wichtigen Anrufen oder Aufgaben vom Klingeln der Haustür gestört. Manche stehen sich gar selbst im Weg. So kommt es, dass viele Mitarbeiter private Aufgaben erledigen, während ein Online-Meeting stattfindet. Sobald Mikrofon und Kamera aus sind, kann keiner die Anwesenheit prüfen. 26 Prozent haben schon Anrufe in Unterwäsche oder Schlafanzug entgegengenommen.

Das Homeoffice wird bleiben

Es gibt viele Unwägbarkeiten, die das Arbeiten im Homeoffice zu einer Herausforderung machen – das größte Problem bleibt jedoch die unzureichende Ausstattung. 38 Prozent gaben an, einen neuen Stuhl zu benötigen, gefolgt von Monitor und Drucker. Die Direktorin der Keypoint Intelligence Office Group, Deborah Hawkins, wird wie folgt zitiert: „In der Zeit, als vermehrt im Heimbüro gearbeitet wurde, wurden Motivation und Produktivität überprüft. Diejenigen mit der richtigen Ausstattung schnitten dabei nicht schlecht ab. Wenn jedoch die geeignete Büroausstattung fehlt, sind negative Auswirkungen nicht von der Hand zu weisen.“

Hawkins ist sich sicher, dass es auch in Zukunft in Europa deutlich weniger Arbeitstage im Büro geben wird. Arbeitnehmer werden daher nach einer dauerhaften Lösung suchen und sind teilweise sogar bereit, dafür umzuziehen. Sie sollten, so Hawkins, ihre Arbeitgeber um technologische oder sonstige Unterstützung bitten. Und das lohne sich, denn einer Schätzung zufolge werden bis Ende 2021 bis zu 30 Prozent der Mitarbeiter eines Unternehmens mehrere Tage in der Woche im Homeoffice verbringen.

Stefan Lanz

Autor:
Stefan Lanz
Ich bin IT-Experte für Digitale Transformation, Daten- und IT-Sicherheit. Ich bin IT-Sicherheitsbeauftragter, IT-Sachverständiger, Datenschützer, Coach und Berater für Unternehmen seit 1995. Mehr zu mir finden Sie hier.